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Was machen Kunst?

Vernissage // Luz! blau, rot e capelli grassi

13/6/2021

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Endlich wieder Kunst und Menschen in der Galerie Lake!
​Ein Text von Dr. Robert Berges.

Liebe Kunstinteressierte,
Liebe Freundinnen und Freunde der Galerie Lake,
 
ENDLICH – ENDLICH sehen wir uns wieder zu einer Kunsteröffnung – und das soll auch beinahe das letzte Wort zur Pandemie gewesen sein. Lassen Sie uns diesen Moment genießen, verbunden mit der Hoffnung, dass wir möglichst alle bald doppelt geimpft einen Lockdown in der durchlittenen Form nicht nochmals erleben müssen.
 
Nun aber zum Thema: Ralf hat uns ein Spektakel mit großem Knall versprochen – und sehen Sie sich um, mehr als Wort gehalten. Die Räume dieser kleinen, feinen, so besonderen Galerie, bersten vor Farbe – und bieten das perfekte Tableau für die Kunst. Ralf, Gratulation zu dieser mutigen wie besonderen Ausstellung. Und auch zu der sehr gelungenen Zeitung, habe ich in dieser Form nur selten gesehen – ich begrüße Andreas Döhring, den Macher, so Ralf und Timm Schröder, dessen Fiktion zu Damien Hirst und den Irrungen der Kunstwelt ich schmunzelnd genossen habe.
 
Erstes Stilmittel einer Rede – den Einladenden loben.
 
Zweites Stilmittel – die Anwesenden begrüßen – hiermit also ein herzliches Willkommen auch von meiner Seite – und Benennung N.N.
 
Aber was denkt sich der Galerist dabei, einen Zahnarzt zum Reden aufzufordern. In der, die Ausstellung begleitenden Zeitung schreibt Sophia Neopren „und der Kunstbetrachter denkt ja eher ernüchtert an den anstehenden Behandlungstermin beim Zahnarzt“. Und auf seiner Website spricht Ralf davon, nie hätte er Zahnarzt werden können, immer nur habe er an Künstler und Galerist gedacht. Wir beide haben im Kunstkreis Cloppenburg so manche Ausstellung auf den Weg gebracht – für Dein gutes Auge bei Auswahl und Hängung, für Dein Engagement bin ich Dir sehr dankbar.
 
So mag bei mir eine gewisse Affinität zur Kunst gegeben sein, der Onkel Werner war Pop-art-Künstler, mein Bruder Laurenz ist Becher-Schüler und Fotograf – und in Oldenburg vielleicht nicht ganz unbekannt, meine Tochter Johanna Kunsthistorikerin. Ich bin also seit Langem von Kunst berührt.
Und doch sicherlich kein Experte – drittes Stilmittel einer Rede – sich selbst nicht so wichtig nehmen.
 
Nun also zu Oehlen, Hupperich und den Studierenden, besser Absolvent*innen. Bevor ich mich ohne Expertise auf das Glatteis einer kunsthistorischen Einordnung wage, gebe ich einen musikalischen Rahmen. Spät nach Woodstock hörten wir friedensbewegt Joan Baez und Janis Joplin, fanden Joe Cocker klasse und an schlechten Tagen auch Suzie Quattro und Led Zeppelin. Die coolen Jungs um Ralf und meinen jüngeren Bruder Laurenz hingen an den Lippen von David Bowie. So wohl auch die Brüder Albert und Markus Oehlen in Krefeld, echtes Multitalent, denn den über die Region hinaus bekannten Punk-Bands Charley´s Girls, Mittagspause und Fehlfarben gehörte Markus Oehlen als Schlagzeuger an. Die 1984 in Düsseldorf gezeigte Ausstellung „von hier aus – zwei Monate neue deutsche Kunst“ unter dem Kurator Kasper König war Initialzündung für viele heute klassisch anmutende Namen – Baselitz, Becher, Beuys, Darboven, Fetting, Förg, Immendorff, Kippenberger, Blinky Palermo und A.R. Penck, Polke, Richter, Schütte – Aufzählung inkomplett – und eben auch Markus Oehlen. Seit bald 20 Jahren hält er eine Professur an der Akademie für bildende Künste in München. Einer seiner Mitarbeiter ist Endy Hupperich, hier bei Ralf mehr als bekannt, auch schon in Cloppenburg gezeigt – und Mentor dieser Gruppe, selbst mit einer großen und meines Erachtens sehr starken Arbeit vertreten. Fast zögere ich, den 1967 in Kaufbeuren geborenen, in München ausgebildeten und vielfach ausgezeichneten, in München und Mexiko-City lebenden, in München, Dortmund, Cuernavaca und andernorts lehrenden, mithin sehr umtriebigen Künstler vorzustellen. Er ist ja bestens bekannt.
 
Und auch quasi Kurator dieser Auswahl, denn es sind nicht nur Absolvent*innen der Münchner Akademie, sondern auch junge Kolleg*innen, die ihm aufgefallen sind, denen er auf Instagram folgt, die irgendwie seinen künstlerischen Nerv treffen.
 
Einschub, auch ein Stilmittel: Der amerikanische Philosoph Timothy Morton, Rice-University Texas ist Autor des 2019 bei Matthes & Seitz erschienenen Buches „Ökologisch sein“ – und geht u.a. der Frage nach, weswegen wir alle – trotz der auf der Informationsmüllkippe millionenfach ausgeschütteten Fakten und Zahlen zur kommenden Klima-Katastrophe – zu wenig unternehmen. Seine Behauptung geht dahin, dass Faktoide unseren logos wohl anstimmen, aber unsere Gefühle nicht erreichen. Und so erläutert er in einem Interview für die jüngste Ausgabe des Magazins „Philosophie“ auf die These, Kunst könne ein Instrument sein, das Menschen beim Ergründen Ihrer Gefühle hilft: Wenn jemand eine ganz andere Meinung als man selbst hat und man ihn dennoch überzeugen will, kommt man mit Daten nicht weiter. Also muss man etwas anderes probieren. Eine Möglichkeit besteht darin, mithilfe von Kunst ein Gefühl zu vermitteln. Dabei muss es sich gar nicht um ökologische Kunst handeln, wie ein imposantes Bild eines brennenden Regenwaldes; es kann auch zum Beispiel ein Gemälde von Mark Rothko sein. Es gibt Geschichten von Menschen, die geschildert haben, wie sie dem Sog eines Bildes erlegen sind und tatsächlich Empathie für eine Farbe, für eine Landschaft oder für die dargestellten Menschen empfunden haben. Auch wenn es merkwürdig klingen mag: Empathie für ein Gemälde zu empfinden, kann der erste Schritt zu der Erkenntnis sein, dass man mit anderen, nichtmenschlichen Dingen verbunden ist. .. Und weiter: Kunst kann uns zu der Erkenntnis verhelfen, dass es nicht stimmt, dass wir als Menschen für uns existieren und alles andere anderswo, sondern dass wir mit Gemälden, mit Tieren und dem Klima zusammenleben. Tatsächlich hat das Coronavirus zurzeit denselben Effekt: Wir merken, dass wie gemeinsam mit den Viren denselben Planeten bewohnen und miteinander verbunden sind.
 
Zurück zu dieser Ausstellung, in der ich manchem Bild das Potential einer Sogwirkung zuschreiben möchte:
Bei der Beschäftigung mit diesen hier vertretenen 13 Positionen fällt zunächst auf, dass der jüngste schon 28, die älteste bereits 51 Jahre zählen. Das deutet auf viel Erfahrung – und so klingt die Aufzählung der Studienorte auch wie eine Reise um die halbe Welt: Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, München - Bad Gastein, Innsbruck, Wien, Brünn und Belgrad - Lissabon, Madrid, London - und Miami, Mexiko-City und Seoul. Wir sehen hier in Oldenburg also gestandene Positionen, vielleicht wenig experimentell, aber sicherlich fundiert.
 
All das Gesagte mag von gewissem Interesse sein, doch eröffnet es Zugang zu den Arbeiten? Eher nicht – also versuchen wir es mit einer Anfrage an die Güte von Kunst. Und da gibt es für mich - und darüber hinaus vielleicht sogar allgemeingültig - drei Kriterien, die ich anzulegen versuche: Ist ein Werk authentisch, überrascht es mich, hat es etwas Geheimnisvolles ???, mithin, löst es ein Gefühl aus?
Authentizität ist in diesem Rahmen vielleicht schwer zu ermitteln, da wir nur wenige Arbeiten einer/eines jeden sehen. Aber hier dürfen wir auf die Auswahl von Endy Hupperich vertrauen, der sicherlich seinen Absolvent*innen und Kolleg*innen eine eigene Handschrift attestieren wird.
Überrascht hat mich etwa die Farbigkeit bei Youngjun Lee. Ist das das Licht der südöstlichen Heimat, obwohl die Arbeit „After burning trash“ doch einen ökologisch bedenklichen Zustand skizziert? Denn -  näher am Äquator leuchten und wirken Farben ja bekanntlich anders.
Geheimnisvoll erscheinen die drei Acryle von Fabian Ramirez, der uns auch mit dem Titel „nach den Blitzen und Wahnvorstellungen“, den wohlklingenden spanischen Titel erspare ich Ihnen - einen vermeintlich leichten Zugang verweigert und uns in dschungelartige, mehrlagige, schlingpflanzenbehaftete Schichtentiefen führt.
Fragend, und damit überrascht lässt mich auch Jan Rybnicek etwa sein Bild Fatherhood betrachten: Fäden verbinden Spermien, die Person, mithin nach Titel der Vater, verwischt in der dahinterliegenden Ebene, bleibt wenig konkret und damit abwesend? Rybnicek hinterfragt also die Rolle des Mannes in Beziehung, Familie, Gesellschaft?
 
Weiteres Stilmittel einer Rede – Thema nicht verfehlen, zumindest anreißen.
 
Bleibt noch ein letztes – den Bogen schließen. Zum einen liegt die Würze in der Kürze – alles über 12 Minuten ist von Langatmigkeit bedroht.
 
Aber der Bogen zu Ralf und seiner Arbeit in dieser besonderen Galerie will noch geschlossen sein. Betrachten Sie, freuen Sie sich, endlich wieder hier sein zu können, lassen Sie sich einnehmen, fachsimpeln Sie, tauschen Sie sich aus – und kaufen Sie.
 
Und ganz zum Schluss noch ein Werbeblock in eigener Sache: Am 20.6., also schon am übernächsten Wochenende, wird im Kulturbahnhof CLP eine erzählerische Ausstellung mit Malerei von Richard Vogl eröffnet. Bei Interesse - herzliche Einladung in die Runde.
 
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Die Vernissage am 10. Juni in der Galerie Lake

Fotos: Hendrik Reinert

Hier geht's zur Kunst
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Endy Hupperich zu "Luz! blau, rot e capelli grassi

7/6/2021

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Endy Hupperich erzählt, wie die Austellung "Luz! blau, rot e capelli grassi" zustande kam.

Ich wollte kurz erzählen, warum die Ausstellung „Luz! blau, rot e capelli grassi“ zustande kam.

Ich habe Ende letzten Jahres eine Ausstellung in Mexiko Stadt zusammengefügt mit einigen Künstlern hier aus der Gegend und das begann schon letztes Jahr im Frühjahr. Und während das so stattfand, hatte ich mir gedacht: „Warum nicht das Gleiche so ähnlich bei Ralf in Oldenburg in der Galerie. Mal was anderes zeigen, mal Sachen zeigen, die Ralf jetzt so nicht im Programm hat. Mehr so freiere Malerei. Ein bisschen wilder, ein bisschen schräger. Das war so die Idee. Das war mein Hintergedanke."

Der Titel kommt natürlich dann auch dadurch zustande, weil es halt einfach schon noch ein bisschen schrägere Malerei ist, denke ich.

Warum die Leute? Das sind meistens Leute, die ich auch kenne. Also schon aus der Akademie-Zeit, als ich mit Markus Oehlen zusammengearbeitet habe und die Möglichkeit hatte da die Leute ein bisschen begleiten bzw. verfolgen zu können. Einige mehr, einige weniger. Ich hab die Arbeiten weiterhin im Internet oder bei Instagram verfolgt und meine Kommentare dazu abgelassen. Die Künstler finde ich einfach spannend. Es gibt natürlich noch viel mehr Leute, die auch spannend sind, aber ich hatte da schon mal den Kontakt und einen Anhaltspunkt und die hatten auch einen Bezug zu mir in irgendeiner Form. Bis auf den Ian und Florian Donnerstag, die ich persönlich nicht kannte, aber deren Arbeiten mir halt einfach sehr gut gefallen haben und ich gedacht habe: „Die möchte ich mit dabei haben.“

Dann kommen noch zwei Künstler aus der Gegend Düsseldorf und Köln dazu. Die beiden Personen kenne ich persönlich sehr gut und habe die Arbeiten verfolgt und die wollte ich gerne dabei haben. Den Michael Conrads, den kenne ich aus Mexiko. Der ist sehr oft hier und hat die gleiche Problematik wie ich. Das man immer wieder nach Mexiko zurückkehrt und irgendwann hängen bleibt. Und den Fabian, der ist Mexikaner und studiert jetzt gerade in Düsseldorf und da habe ich gedacht, die beiden können auch noch mit dazu.

Ich hoffe, die Ausstellung findet tollen Anklang, dass sie Spaß macht und anregt. Ich hoffe auch sehr, dass sich genug Leute finden werden, die die Arbeiten für ihre eigene Sammlung haben wollen, damit die Künstler auch weiterarbeiten können. Die Arbeiten sind gut, die Künstler sind super und ich hoffe, dass die alle in irgendeiner Form Erfolg haben, wobei der größte Erfolg eigentlich der ist, dass man weiterhin bei der Arbeit bleibt und trotz Krisen, Durchhaltevermögen zeigt.

Luz! blau, rot e capelli grassi

Gülbin Unlu

Bild
GURKENSALAT // MISCHTECHNIK AUF PAPIER // 100 X 70 CM // 2021 // 2.200 € OHNE RAHMEN

Fabian Ramirez

Bild
DESPUÉS DE LOS RELÁMPAGOS Y DELIRIOS // OIL/ACRYL AUF LEINWAND // 140 X 120 CM // 2020 // 3500 €

Lola Sprenger

Bild
OHNE TITEL PASTELL AUF BÜTTEN // 100 X 70 CM // 2020 // 2.800 € OHNE RAHMEN
Zur Austellung
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    Fotos:

    ​Hendrik Reinert

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