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Was machen Kunst?

ÜberKunst: Ramsauer/Mühlenbrink

4/1/2021

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Eine Bildbeschreibung von Martin Feltes
BildOhne Titel, Öl auf Dibond, 40 x 30 cm, 2019
Bei diesem Gemälde von Michael Ramsauer und Jochen Mühlenbrink muss ich an eine Künstlerlegende aus der griechischen Antike denken. Der Maler Zeuxis brüstet sich stolz vor seinen Kollegen, er habe Weintrauben so naturgetreu gemalt, dass Vögel gekommen sind und an diesen Trauben gepickt haben. Der Maler Parrhasios kann nur schmunzeln und lädt Zeuxis ein, sein neues Gemälde zu betrachten. Begierig will Zeuxis den Vorhang, der das Bild verdeckt, beiseiteschieben und dann muss er erkennen, der Vorhang ist nur gemalt. Der Wettstreit unter Künstlerkollegen widerstreben Malerei als optische Täuschung zu inszenieren, bilden die Folie für diese Legende.

Als perfekte Täuschung erscheint die von Jochen Mühlenbrink gemalten Klebestreifen, die einen von Michael Ramsauer gemalten Frauenakt partiell verdecken. In altmeisterlicher Manier hat Ramsauer dieses Gemälde geschaffen, das den weiblichen Körper in einer Schönheit, in einer Zartheit, aber auch in einer Verletzbarkeit präsentiert.

Und dieses wunderbare so stille Gemälde wird nun durch die in ihrer Farbigkeit lauten Klebestreifen zugepflastert. Nicht als Affront, auch nicht als Wettstreit der Künstler deute ich diese Übermalung von Jochen Mühlenbrink, sondern als Ausdruck von Respekt. Respekt vor der malerischen Leistung des Künstlerkollegen. Denn durch die aus unserer Alltagswelt zitierten Klebestreifen wird die Virtuosität der Malerei Ramsauers noch pointiert.


​Das Verhüllen ist in der Kunst ein uraltes
Prinzip, um sichtbar zu machen. Respekt zeigt auch Michael Ramsauer, der sein Gemälde für diese Übermalung zur Verfügung gestellt hat. Er weiß um Jochen Mühlenbrinks Ansatz einer Trompe-l'oeil Malerei als das raffinierte Verweben unterschiedlicher Realitätsgrade. Höchste Präzision und artistisches Können prägen diese Augentäusch-Malerei mit der die philosophische Frage nach der Zuverlässigkeit unserer sinnlichen Wahrnehmung gestellt wird. Das macht dieses Gemälde zwei großer Künstler so interessant und spannend, und wenn sie nun diese Klebestreifen entfernen wollen, denken sie daran, sie
sind nur gemalt.

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    Fotos:

    ​Hendrik Reinert

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